Menonitas En Rusia
Enviado por Matmetal • 19 de Agosto de 2013 • 1.270 Palabras (6 Páginas) • 274 Visitas
Russland – der Ausweg für die Mennoniten
Die Mennoniten gerieten in Preußen in Landnot (durch das sog. Mennonitenedikt), was sie dazu zwang sich nach neuen Möglichkeiten umzusehen. Durch ein Angebot der russischen Zarin bekamen die Mennoniten das Angebot sich in Südrussland, in der heutigen Ukraine, anzusiedeln. Russland hatte dieses fruchtbare Tiefland gerade in einem Krieg gegen die Türken erobert und suchte nun nach guten Bauern die diese unbewohnte Gegend besiedeln könnten. Dabei waren die preußischen Mennoniten nur ein kleiner Teil des Ganzen Ansiedlungsprojekts. Es wurden auch aus anderen Teilen Europas (aber vornehmlich Deutschland und die Schweiz) Bauern angeworben.
Angesichts des Angebots sandten die Mennoniten zwei Beauftragte (Bartsch und Höppner) aus die das Land besichtigen und die im gleichen Zug die Sonderechte der Mennoniten aushandeln sollten. Durch die Ansiedlung der preußischen Bauern erhofften sich die russischen Behörden eine Aufbesserung der landwirtschaftlichen Situation in Russland. Deshalb waren sie auch bereit spezielle Rechte den Mennoniten zu gewähren. Darunter waren:
- Religionsfreiheit
- Befreiung vom Wehrdienst
- Für jede Familie 65 Desjatinen Land (ca. 1,093 ha)
- 10 jährige Steuerfreiheit
- Bereitstellung von Futter für das Vieh und Bauholz für die Häuser
- U.a.
(aus „Wir Mennoniten – Stationen unserer Geschichte“ 2012)
Die erste Auswanderungswelle fand zwischen 1788 und 1806 statt. Etwa 600 Familien mit rund 4000 Personen verließen Preußen. Die preußische Regierung versuchte dieses so weitgehend wie möglich zu verhindern, da die Mennoniten auch hier ein großer wirtschaftlicher Faktor waren. Durch strenge Auswanderungsregulierungen versuchten sie den Strom zu bremsen. So durften beispielsweise keine führenden Personen, wie Prediger und Lehrer, auswandern.
Aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen dem Zarenreich und den Osmanen konnten die ersten Auswanderer nicht in ihr anfänglich zugewiesenes Land ziehen, sondern mussten dieses umgehen und am Dnjepr gegenüber der Insel Chortitza ansiedeln. Es war ein sehr wildnisreiches Land mit steinigen Böden und strengen Wintern. Die ersten Jahre waren extrem hart für die Ansiedler, da vornehmlich einfache Handwerker und Bauern aus Preußen ausgewandert, da sie hier keine Zukunft hatten. Doch mit der Zeit zahlten sich die erhaltenen Privilegien aus und es entwickelte sich ein immer stärker werdendes wirtschaftliches Zentrum. (www.taeufergeschichte.net)
Die Mennoniten in ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit
Wie auch in Preußen bildete sich auch hier in Russland schnell eine religiöse und politische Einheit unter den Mennoniten. Da den Mennoniten per Gesetz eine Selbstverwaltung zustand, wurde der Verwaltungsschicht ziemlich rapide viel Entscheidungsgewalt zuteil. Dazu kamen Steuereintreibung und weitere polizeiliche und richterliche Aufgaben hinzu. Dieses führte vielerorts zu Konflikten mit der geistlichen Führung und den innhabenden Schulzen und Oberschulzen.
Wirtschaftlich betätigten die Mennoniten sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der eigentliche Aufschwung passierte unter der Aufsicht Johann Cornies. Er war im Jahr 1805 mit 16 Jahren nach Russland gekommen. Seine Eltern waren ärmere Leute so dass er keine schulische Bildung hatte. Durch seinen großen Wissensdurst und viel Eigeninitiative entwickelte er sich zu einer kompetenten und vielseitig begabten Person. Seine Familie siedelte in der Molotschna – Kolonie an. Er pflegte viel Umgang mit der russischen Bevölkerung du lernte so schnell die sozialen und ländlichen Gegebenheiten kennen. Nachdem er sich einige Zeit als Händler betätigt hatte pachtete er einige freistehende Grundstücke an einem Nebenfluss des Dnjepr, genau an der Juschanlee, und gründete einen Musterbetrieb. Mit der Zeit erweiterte er sein Anwesen bis auf ca. 3500 ha. Er betrieb in großem Stil Forschungsarbeiten mit Böden, Forstwirtschaft, anbaubaren Nutzpflanzen und Viehzucht. Zum Beispiel entdeckte er, dass sich die Steppe sehr gut zur Schafzucht eigne. Außerdem entwickelte er ein Bewässerungssystem das den Getreideanbau erheblich verbesserte. Viele für die Region wichtige Erkenntnisse stammten aus seiner Arbeit, und das war nicht nur für die Mennoniten wichtig, sondern auch für die umliegenden einheimischen Siedlungen und deren Bevölkerung. Mit der Zeit wurde die Regionalregierung auf ihn aufmerksam und ernannte ihn, seiner Errungenschaften halber, zum „Bevollmächtigten aller Mennoniten Russlands“. Zu diesem Zeitpunkt zählte er 28 Jahre. An ihm lagen die wirtschaftliche Entwicklung der schon existierenden mennonitischen Gemeinden und auch die Verteilung der noch zuströmenden Siedler. 1830 gründete Cornies den „Landwirtschaftlichen Verein“. Dieser hatte zum Ziel, alle mennonitischen Siedler in ein einheitlich fortschrittliches System zu organisieren, um einen bestmöglichen wirtschaftlichen Aufschwung zu garantieren.
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